Orientteppiche
Mehr als tausend handgeknüpfte Teppiche von A wie Abadeh bis Z wie Ziegler, vom antiken Sammlerstück bis zum modernen Designerteppich, dazu zahlreiche Flachgewebe wie Kelims, Sumak aber auch der wohlbekannte Berber warten auf Ihren Besuch.
Wir führen in unserem Geschäft unter anderem auch:
- Berber
- Moderne Flachgewebe
- Designerstücke
- Nepal
- Persische Gabbehs
- Indische Gabbehs
- Handgeknüpfte Teppiche aus dem gesamten Orient
Ein Besuch unserem Geschäft in Frankfurt am Main lohnt sich immer.
Altersbestimmung eines Teppichs – antik, alt, neu
Aufgrund der Möglichkeiten Teppiche z. B. beim Waschen optisch altersmäßig zu verändern, ist es sehr schwer das Alter eines Teppichs zu bestimmen. Da es auch unter Fachleuten diesbezüglich unterschiedliche Versionen gibt, seien hier die Zollgepflogenheiten genannt:
- Antik: Orientteppiche, die älter als 100 Jahre sind.
- Alt: Knüpfteppiche, die vor 50 bis 100 Jahre gefertigt wurden.
- Ältere: Teppiche, die jünger als 50 Jahre sind.
- Neu: Teppiche, die vor allem ungebraucht sind.
Die Teppichherstellung
Auf der aktuellen Seite erfahren Sie wissenswerte Informationen zur allgemeinen Herstellung von handgearbeiteten Teppichen, Material und Farben sowie deren Knüpfmethoden und Knotentechniken.
Sollten Sie dennoch offene Fragen zum Thema Teppichherstellung haben, kontaktieren Sie uns einfach, wir beraten Sie gerne.
Teppichherstellung – Knüpfstuhl und Geräte
Da Orientteppiche handgeknüpfte Teppiche darstellen, muss für ihre Herstellung ein Knüpfstuhl benutzt werden. Man unterscheidet zwischen vier verschiedenen Arten von Knüpfstühlen:
- Waagerecht liegender Knüpfstuhl
- Starrer aufrechter Knüpfstuhl
- Aufrechter Täbris Knüpfstuhl
- Aufrechter Knüpfstuhl mit drehbaren Weberbäumen
Der liegende Knüpfstuhl ist der älteste seiner Art. Er besteht aus zwei Stangen auf die die Kettfäden gespannt werden. Damit er nicht während der Arbeit verrückt wird, wird er von seinen Erfindern, den Nomaden, in den Boden festgeschlagen.
Der starre, aufrechte Webstuhl wird auch als Dorfknüpfstuhl bezeichnet. Dieser besteht aus zwei parallel stehenden Balken, an denen oben und unten je ein starrer Querbalken befestigt wird. Der Raum zwischen den Querbalken dient als Ankerpunkt für die Kettfäden. Das Knüpfen beginnt bei diesem Knüpfstuhl von unten.
Die Weiterentwicklung des starren aufrechten Webstuhls ist der sogenannte Täbris-Knüpfstuhl. Dieser ist in den persischen Zentren weit verbreitet. Die Kettfäden werden bei diesem Knüpfstuhl vom oberen Querbalken um den unteren Balken herum zum Oberen zurückgeführt. Wie man sich vorstellen kann entstehen dadurch eine Vorder- und Rückseite, welche eine geschlossene Schleife darstellt. Somit kann bei Abschluss des vorderen Teils, durch umdrehen des oberen Querbalken, weitergeknüpft und somit die doppelte Länge an Teppich geknüpft werden.
Die letzte Entwicklung des Knüpfstuhls besteht in der Drehbarkeit von oberem und unterem Querbalken. Der obere Querbalken dient dazu die Kettfäden aufzuwickeln und zum Unteren zu führen. Der untere Querbalken wird dann als sogenannter Kettbaum verstanden, auf dem die fertiggestellten Teile eines Teppichs fortlaufend aufgerollt werden. Damit können sehr lange Teppiche gefertigt werden.
Teppichherstellung – Garne
Die Garne werden je nach Qualität des Teppichs aus Wolle, Seide oder Baumwolle gesponnen. Garne benötigt man für Flor, Kette und Schuss. Der Flor besteht häufig aus Wolle und Seide, wobei man für Kette und Schuss meist Baumwollgarne auf Grund der Strapazierfähigkeit verwendet. Die Wolle ist überwiegend Schaf- oder Kamelhaarwolle. Nachdem die Wolle gewaschen und entfettet ist kann sie gefärbt werden.
Teppichherstellung – Farben
Vor allem die Perser Teppiche sind berühmt für ihre große Farbenpracht. Das Einfärben der Wolle gehört zu einer der wichtigsten Künste bei der Teppichherstellung. Es bedarf komplizierter Vorbereitungsprozesse damit die gesponnene Wolle – aber auch sonstige Materialien – die Farbe besser aufnehmen kann. Nachdem zum Beispiel die Wolle gewaschen und entfettete ist wird sie zunächst 12 Stunden in ein Alaun Bad gelegt. Dieser Vorgang ist ein zweites mal zu wiederholen ehe das Garn in ein Farbbad gelegt werden kann. In diesem muss es je nach Farbton und –intensität Stunden oder Tage verweilen. Bis zur Erfindung der künstlichen Farbstoffe wurden die Farben mittels natürlicher Stoffe, basierend auf pflanzlichen, tierischen, mineralischen Stoffen oder das Sortieren entsprechender Wolltöne hergestellt. Vor allem die Perser waren weltberühmt für die sehr hohe Anzahl an Farbtönen gewonnen auf pflanzlicher Basis. Nach dem Einfärben wird die Wolle bzw. das eingefärbte Material zum Trocknen in die Sonne gelegt.
Teppichherstellung – Knoten
Nach dem Aufspannen der Kettfäden auf den Knüpfstuhl kann das Knüpfen beginnen. Bei der Knüpftechnik gibt es prinzipiell zwei Knotenarten, den türkischen und den persischen Knoten. Der türkische Knoten ist auch bekannt als Ghiordes-Knoten. Dieser entsteht wenn man den Knüpffaden um zwei nebeneinanderliegende Kettfäden schlingt und deren Enden zwischen den Kettfäden nach vorn zieht. Beim persischen Knoten, dem Senneh-Knoten, wird das eine Ende des Knüpffadens um einen Kettfaden geschlungen und das andere Ende um den daneben liegenden Kettfaden geführt.
Der Wert eines Orientteppichs
Die Wertermittlung eines Orientteppichs ist ein recht kniffliges Problem, da er zum einen ein Gebrauchsgegenstand ist, dem bestimmte Fixkosten zugrunde liegen, zum anderen ein Kunstwerk, das einmalig ist und somit für jedermann einen zusätzlichen ästhetischen Wert besitzt.
Zu den Fixkosten zählen wie bei der Herstellung aller Produkte die Materialkosten und die Personalkosten. Wichtige Faktoren sind die Preise für die Ausgangsprodukte (z. B. Wollqualität), Ort der Produktion sowie Art und Umfang des benötigten Personals (ob hochqualifizierte oder angelernte Arbeitskräfte bzw. die eingesetzte Anzahl der Arbeitsstunden).
Der ästhetische Wert ist eines der wichtigsten Wertfaktoren. Auch wenn die Handfertigung von Teppichen durch manchen als Erniedrigung gesehen wird, ist es die Kunst eines Teppichknüpfers den Teppich je nach seinen Vorstellungen und seiner Expertise zu knüpfen. Wie auch schon die großen Komponisten der vergangenen Jahrhunderte, ist es der schöpferische Hand des Knüpfers bzw. der Knüpferin zu verdanken dem Teppich Aussagekraft und Leben einzuhauchen.
Ein weiterer Wertfaktor sind die in den Teppich hineingeknüpften Werte und Traditionen der jeweiligen Provenienzen. Sie verkörpern oft die Erfahrung, Leistung und Leiden einer Kultur. Dieser ästhetische Wert lässt sich nur schwer in eine monetäre Einheit messen und trägt gerade deshalb dazu bei manche Teppiche sehr wertvoll zu machen.
Die Knotenanzahl eines Teppichs ist in diesem Zusammenhang ein wichtiger Aspekt. Je mehr Knoten pro Quadratdezimeter geknüpft werden umso mehr Arbeitszeit muss aufgewendet werden. Verständlicherweise hängt der Preis eines Teppichs auch von der Zeit ab, die für seine Herstellung gebraucht wird. Ein erfahrener Knüpfer kann täglich durchschnittlich 10 000 bis 14 000 Knoten knüpfen. Er benötigt somit für einen Teppich mittlerer Qualität, (ca. 2500 Knoten pro Quadratdezimeter) im Format von zwei mal drei Metern ca. fünf Monate bei einer täglichen Produktion von 10 000 Knoten. Für einen Teppich gleicher Größe mit geringerer Knotenzahl, ca. 500 Knoten pro Quadratzentimeter, bräuchte er jedoch nur einen Monat. Die Knotenanzahl ist wie bereits erwähnt ein wichtiger Aspekt aber nicht der Wichtigste. Es gibt auch gröbere Teppiche z. B. Herize, die durchaus zur Spitzenklasse gehören.
Richtig beraten und durch eine gute Behandlung der Teppiche kann ein Teppich sich über die Zeit im Wert verdoppeln. Zugrundeliegend sind die Wertsteigerungen seit dem Ende des 2. Weltkriegs. Seitdem hat sich der Preis von Orientteppichen fast stetig erhöht.
Ein jeder muss für sich selber entscheiden welcher Wert für ihn mehr überwiegt und ob er mehr als Gebrauchswert oder Kunstwerk zu sehen ist. Somit muss jeder für sich entscheiden was ihm das Stück wert ist ( siehe z. B. Versteigerungen alter antiker Teppiche ).
Kaukasus Dagestan SSL 18148
Eine Gebetsnische kann man sehr schön als Grundmuster erkennen. Das geometrische Innenfeld ist sehr detailreich. Die Wolle ist glanzreich und sehr strapazierfähig.
Rizbaf Iran SSL 18331
Die Rizbaff-Brücke wird in Südpersien geknüpft. Sie besteht aus 100% Schurwolle. Die 140 verschiedenen Felder vermitteln ein heiteres Farbspiel, dass durch sein zeitloses Design besticht. Die Knüpfung ist mittelfein.
Iran Amaleh SSL 18334
Der Amaleh, ein Unterstamm des
Gashgais, wird im Süden Irans hergestellt. Er ist in der Regel weniger
fein als der Kaschkuli geknüpft, besticht aber durch seine, mit
natürlichen Farben gefärbte Wolle, insbesondere mit seinen
ursprünglichen, attraktiven Farbzusammenstellungen und Mustern.
Iran Kaschkuli SSL 18336
Handgeknüpft von Normaden / Halbnormaden im Süden Irans, besteht er aus bester mit Naturfarben eingefärbter Wolle. Die Kaschkulis bestechen neben ihrer hohen Qualität – Naturfarben, handgesponnene Wolle, hohe Knotendichte, feinste, handverlesene Wolle – durch ihren Sinn für Farbe und Musterung.
Moderner Luxus-Teppich (Indien) SST 6571
Modernes Design mit orientalischen Einflüssen. Dieser Teppich besticht mit seinen zeitlosen, leicht verwaschenen Muster. Er ist handgeknüpft aus hochwertiger Wolle mit Viskose (Bamus-Seide) als Effektgarn. Innovatives Design, gepaart mit modernster Technik, lassen diesen handgeknüpften Teppich zu einem wahren Hingucker in Ihrem Interieur werden.
Iran Kaschkuli SSL 18335
Die feine Knüpfung und die mit natürlichen Farben gefärbte Wolle geben dem Teppich einen eleganten Ausdruck. Die Nomaden und Halbnomaden stellen im Süden Irans, mit bester Wolle und ihrem Sinn für Farben und Musterung, außerordentlich schöne und sehr strapazierfähige Unikate her.
Gabbeh (Shooly) SST 6527
Der Gabbeh Teppich kommt aus Südpersien und ist aus 100 % Schurwolle. Der Flor ist hoch und daher weich und angenehm zu belaufen. Er wird ohne Mustervorlage geknüpft und ist ein Unikat. Ein schlichter, ruhiger Teppich mit viel roter Farbe ohne Ornamentik.
Kaukasus Kuba SSL 18151
Die Musterzeichnung der Kuba Brücke zeigt eine Mischung aus floralen und geometrischen Elementen. Die Farben wirken elegant und edel. Die Florhöhe ist niedriger als bei Seidenteppichen.
Hereke SSL 11802
Die Hereke Brücke ist mit Seide auf Seidenkette geknüpft. Das Mustert symbolisiert die Gebetsnische (Mirhab). Die Feinheit dieser Brücke ist in Knoten ca. 1. Million pro qm. Nur der Sultan oder hohe Würdenträger durften in früherer Zeit die Teppiche kaufen und besitzen. Die ersten Hereke entstanden 1844 in der Hofmanufaktur des Sultans. Diese Brücke ist ein Meisterwerk der Knüpfkunst.
Kasak Pakistan
Die Kasak- Brücke wurde in Kelim- und Knüpftechnik hergestellt. Dadurch entsteht eine Art 3 D Optik. Die Zeichnung ist streng geometrisch.
Schirwan SSL 5508
Die Schirwan Brücke wird im südlichen Teil des Kaukasus hergestellt. Das Flormaterial ist Schurwolle. Die Hauptbordüre besteht aus eckigen Kartuschen ausgefüllt mit Rhomben und Dreiecken. Auch das Innenfeld ist geometrisch angeordnet.
Iran Beloutsch Sumak SSL 18193
Diese Brücke ist im südlichsten Teil des Iran geknüpft. Eine Besonderheit hier ist, dass zwei Herstellungstechniken bei der Herstellung verwand wurden. Ein Teil ist geknüpft, der andere gewebt (Sumaktechnik). Die Hauptbordüre ist mit Pfauen besetzt. Das Innenfeld zeigt schräg angeordnete Blumenbündel. Durch die Knüpf- und Webtechnik entsteht eine faszinierende Hoch-Tief Optik.